Meine pädagogische Arbeit

Die Musik als roter Faden

Kinder im Alter von eins- bis drei Jahren lernen täglich so viel durch Aktionen mit Kindern und Erwachsenen, durch das Spielen, durch Ihre Art der Kommunikation und durch Gefühle wie nie wieder in ihrem weiteren Leben. Meine Aufgabe ist es, sie in dieser Zeit zu begleiten, sie als Individuen zu behandeln und mit den Eltern zusammen diese Individualität zu unterstützen. Durch diese Unterstützung werden sie in ihrer Entwicklung in Sachen Selbstbewusstsein, Selbstständigkeit, Gemeinschaftsgefühl und Entwicklung ihrer eigenen Kompetenzen gefördert. Dieses erfolgt natürlich entwicklungsgerecht und bedürfnisorientiert.

Mit der Musik habe ich ein Mittel, die Kinder altersübergreifend zu unterstützen. Sei es durch das Singen, welches die sprachliche Entwicklung fördert, sowie das Tanzen, um das Rhythmusgefühl und die Motorik der Kinder zu unterstützen. Mit der Musik können Gefühle und Stimmungen der Kinder ganz einfach transportiert werden. Je älter die Kinder werden, desto mehr steigt ihr Selbstverständnis dafür, zu welchen Gelegenheiten wir singen. Wie z.B. im Morgenkreis oder vor dem Mittagsschlaf. Wir besuchen einmal in der Woche die Musikschule Hattersheim. Die Musiklehrerin Becky macht das seit Jahren sehr erfolgreich und hat auch eine besondere Art, den Kindern die Musik in Form von Singen, Tanzen und Musizieren mit Instrumenten nahe zu bringen.

Die Kosten pro Stunde liegen bei ungefähr 8,50 € und werden direkt an die Musikschule gezahlt.

 

Das Miteinander mit den Kindern 

In meiner Tagespflege gibt es eine Zeit zum Spielen, zum Toben, zum Quatschmachen und zum Singen und Tanzen. Es gibt aber auch Zeiten, wo wir etwas ruhiger sind wie z.B. beim Essen, Vorlesen oder Malen und Basteln. Auch wenn die Individualität der Kinder von mir immer unterstützt wird, funktioniert eine Gruppe von mehreren Kindern nur mit Rücksichtnahme und Achtsamkeit. Darauf lege ich sehr großen Wert in meiner Tagespflege. Größere Kinder lernen nach einiger Zeit, dass die Kleineren noch mehr Zuwendung und Aufmerksamkeit brauchen, und helfen oft sehr bereitwillig mit wie z.B. Windel holen oder Flasche halten. Die Kinder lernen jeden Tag voneinander. Auch wir als *Erwachsene* haben da eine klare Vorbildfunktion. Dabei bleibt der Umgang mit Konflikten im täglichen Miteinander nicht aus. Hier sehe ich meine Rolle sie bei der Lösung dieser Konflikte entwicklungsgerecht zu begleiten und einzuschreiten, sofern sie diese nicht selbst gelöst bekommen. Die Kinder lernen durch das Spiel untereinander, wo die Grenze des Anderen erreicht ist und dass man diese akzeptieren muss. Nein, Stopp oder eine abwehrende Körperhaltung sind sowohl für die Kinder als auch für mich die Grenzen, akzeptiert werden sollten. Ich gebe Anleitungen, habe aber die Erfahrung gemacht, dass die Kinder im Spiel ihre eigenen Ideen entwickeln. Jedes Kind bringt Erfahrungen aus seinem sozialen Umfeld mit, und es ist immer wieder faszinierend, wie schnell sie Sachen aufgreifen und daraus etwas Eigenes machen. Die Kinder werden entwicklungs- und altersgerecht auch in Entscheidungen eingebunden oder zur Selbständigkeit animiert. Dazu gehört u.a. das An- und Ausziehen von Kleidung, Aufräumen der Spielsachen oder Besteck verteilen. Beim Malen oder Basteln achte ich darauf, dass alle Kinder sich erst einmal versuchen dürfen und gebe Anleitungen beim Umgang mit Scheren oder Stiften. Wichtig ist mir auch, dass jedes Kind sowohl drinnen als auch draußen seine eigene Bewegungsfreiheit hat sofern es die Begebenheit zulässt.

 

Die Erziehungspartnerschaft mit den Eltern 

Gemäß Hessischem Bildungs- und Erziehungsplan ist die Erziehungspartnerschaft zwischen den Eltern der Tagespflegeperson ein wichtiges Element. Sie als Eltern durften Ihr Kind schon ein ganzes Stück begleiten. Gerade am Anfang ist es wichtig, dass ein vertrautes Verhältnis zwischen den Eltern und mir entsteht und wir dem Kind die Grundlage der der Bildung gemeinsam legen, Das Kind merkt durch den Umgang zwischen uns, durch Gestik, Mimik und Sprache, wenn Sie jemandem Vertrauen und ihm Sympathie entgegenbringen. Sie sind die Experten für Ihr Kind und nur ein enger Austausch kann dazu beitragen, die Bedürfnisse und die Entwicklungen besser einzuordnen. Vor diesem Hintergrund nehme ich folgende Möglichkeiten als Austausch wahr:

  • Erstgespräch mit dem Kind (Vorstellung meiner Betreuung und die erste Kontaktaufnahme des Kindes mit mir)
  • Begleitung vor der Eingewöhnung zum Kennenlernen (Begleitung beim Spaziergang oder bei Ausflügen)
  • Eingewöhnung
  • Tür- und Angelgespräche (Bring- und Abholsituation)
  • Ein-bis zweimal jährlich Entwicklungsgespräche (als Grundlage nehme ich das Entwicklungsgitter von Kipherd)
  • Austausch auch mit den anderen Familien bei saisonalen Festen


Separate Gesprächstermine biete ich gerne je nach Wunsch und Notwendigkeit an.

 

Meine Dokumentation erfolgt schriftlich in Form eines Entwicklungsbogens des Wissenschaftlers Kiphard für die Bereiche optische Wahrnehmung, Handgeschick, Körperkontrolle, Sprache und akustische Wahrnehmung. Das soziale Verhalten wird von mir ebenfalls dokumentiert. Verzögerungen der Entwicklung können damit eher erkannt und angesprochen werden. Ergänzend dazu arbeite ich mit Videos oder Fotos und sogenannten Tagebüchern.

Ich beobachte die Kinder täglich in Ihrem Spiel und finde so natürlich auch besondere Fähigkeiten, Interessen und Charaktereigenschaften heraus. Beim Austausch können wir dann herausfinden, ob Sie bei Ihrem Kind Ähnliches beobachtet haben und weiter darauf aufbauen. Dabei sollte der Umgang zum Wohle des Kindes immer ehrlich und Vertrauensvoll sein. Das Kindeswohl und die Kinderrechte liegen mir sehr am Herzen und sind die Grundlage meines Handelns.



Tagesablauf


  • 7:30 Uhr bis spätestens 9 Uhr: Die Kinder kommen an – freie Spielzeit
  • Ca. 9:00 Uhr: Morgenkreis (Singen, Tanzen, Musizieren)
  • Ca. 9:15 Uhr: Frühstück
  • Ca. 10 Uhr: wir gehen raus
  • Bei gutem Wetter: spazieren Richtung Wald, Tierpark oder Parcours. Spielplatzbesuch oder Ausflüge (z.B. Kiesgrube Weilbach).
  • Bei schlechtem Wetter: wir basteln oder malen, Aufbau Bewegungsparcours. Wir spielen zusammen und freie Spielzeit
  • Ab 11:30 Uhr: Mittagessen
  • Ab 12:10 Uhr: Wickeln und Zähne putzen
  • Ab 12:30 Uhr bis ca. 14:30 Uhr: Mittagsschlaf
  • Ab 15 Uhr: Snack Time
  • Ab 15:15 Uhr: freie Spielzeit - bei gutem Wetter vor der Tür auf dem Spielplatz
  • Ab 15 Uhr Abholzeit.


Mahlzeiten

Mir ist nachhaltiges und bewusstes Essen wichtig. Deswegen kaufe ich oft bei Obst, Gemüse, Wurst und auch Fleisch Bio Produkte. In der Regel gibt es zweimal die   Woche Fleischgerichte, einmal Fisch, eine Süßspeise und einmal vegetarisch. Für das Frühstück biete ich verschiedene Variationen an Obst, Wurst, Frischkäse oder auch mal Eier an. Nachmittags gibt es Joghurt mit Früchten, Brezeln oder Obst als Brei oder in kleinen Stücken als Snack. Mir ist es wichtig, den Kindern den bewussten Umgang mit den Lebensmitteln zu vermitteln (nicht so viel auf einmal, lieber nachnehmen), und auch die Zeit des gemeinsamen Essens zu genießen. In einer ruhigen und entspannten Atmosphäre lassen sich auch gut Rituale üben, wie z.B. altersgerechte Benutzung von Besteck oder einen gemeinsamen Tischspruch. Gerne kann z.B. bei Geburtstagen der Kinder auch was mitgebracht werden. Ich achte immer auf die Ausgewogenheit zwischen süßen und gesunden Sachen.

Sollten Unverträglichkeiten bekannt sein, bitte ich Sie, mir diese frühzeitig mitzuteilen, damit ich diese bei der Essensplanung berücksichtigen kann.


Eingewöhnung und Übergang in den Kindergarten

Für die Eingewöhnung des Kindes sollten wir einen Rahmen von zwei bis vier Wochen stecken. Auch hier möchte ich den individuellen Bedürfnissen des Kindes gerecht werden und nichts „überstürzen“. Die Eingewöhnung startet mit ca. 1.5 Stunden am Tag mit dem Elternteil und wird dann langsam gesteigert. Die erste Trennung erfolgt in der Regel am viertel Tag, wird aber natürlich von den Bedürfnissen des Kindes abhängig gemacht. Die Schlafeingewöhnung erfolgt, sobald das Kind sicher in der Betreuung angekommen ist. Die Eingewöhnung sollte, soweit möglich, von einer Bezugsperson vorgenommen werden. Eine evtl. Verlängerung der Eingewöhnung stimme ich eng mit den Eltern ab. Sie kennen Ihr Kind am besten und wissen, wie wir gemeinsam den Bedürfnissen gerecht werden.

In der Regel sollte das Kind spätestens sechs Wochen vor seinem dritten Geburtstag einen Kindergartenplatz angeboten bekommen. Da ich den 5. Betreuungsplatz als Interimsplatz habe, müssen die Kinder nicht zwingend zum dritten Geburtstag meine Betreuung verlassen haben.

Sofern gewünscht kann ich mit den Kindern den zukünftigen Kindergarten besuchen. Wir verabschieden jedes Kind an seinem letzten Tag mit einem kleinen Fest mit allen Kindern und auch manchmal zusammen mit den Eltern.

Übergänge sind für die Entwicklung der Kinder notwendig und bedürfen einer besonderen Aufmerksamkeit. Jedes Kind reagiert anders und braucht dabei unterschiedlich viel Unterstützung. Wichtig dabei ist der vertraute Rahmen, den die Eltern und ich dem Kind für die nächste Station mitgeben. Gerne nehme ich dann auch noch einmal die Gelegenheit eines Elterngespräches wahr, um diesen Übergang so gut wie möglich zu gestalten.


Kinderschutz und Kindeswohl

Gem. Artikel 3 Absatz 1 der UN-Kinderrechtskonvention ist eines der wichtigsten Merkmale in Berufen, die verantwortlich mit Kindern umgehen, die Beachtung des Kindeswohls. Diese beinhaltet die altersgerechte Förderung der Entwicklung des Kindes sowohl auch der Schutz vor Gefahren für das Kindeswohl. Da dies ein elementare Thema auch in meiner Tagespflege ist, wird das noch einmal ausführlich in einem separaten Konzept erläutert. Bei konkreten Fragen können Sie mich jederzeit ansprechen. Anmerken möchte ich hier noch, dass wir Tagespflegepersonen alle drei Jahre eine Fortbildung machen zum Thema Kinderschutz, in denen alle neuen gesetzlichen Regularien und die Verantwortung in der Ausübung unserer Arbeit zu diesem Thema konkretisiert werden.